DER ZUSAMMENBRUCH DER UdSSR und das SCHWEIGEN KRJUTSCHKOWS

Vorbemerkungen :

Während heute die Rolle von Gorbatschow, Jakowlew und Schewardnadse  historisch weitestgehend als Veräter Gorbatschow verkauft UdSSR  Stück für Stücck an der Sache der Großmacht UdSSR und ihrer Gesellschaftsordnung, am Lebenswerk mehrerer Generationen und dem Vermächtnis der Opfer des Hitlerkrieges  belegt ist, bleibt das Verhalten des letzten Chefs des KGB  Krjutschkow weitgehend unklar, bleibt ein Objekt von Spekulationen. Autor des nachfolgenden  Artikels  ist Wladislaw Schwed, aktiver Historiker und Insider der Politikszene der 1990 Jahre in der UdSSR.  Der Artikel ist in seinem vollen Wortlaut im russischen Internet ( Artikel  W. Schwed) (Russisch)  nachzulesen. Wichtige Abschnitte wurden vom Autor dieser Seiten ("Aspekte-70") ins Deutsche übertragen. Eine zusammenfassende Betrachtung zu den Hintergründen des Jahres 1991, dem Kulminationspunkt des Zusammenbruchs der UdSSR, lesen Sie im Beitrag  "Der Zusammenbruch der UdSSR und die wahre Rolle von Gorbatschow, Jakowlew u.a., das Zögern Krjutschkows"

Wladislaw Schwed:

 Von Napoleon bis Honorius

Wir werden hier darstellen, wie 1990-1991 die Partei und das Land versuchten, sich von Michael Sergejewitsch Gorbartschow zu trennen. Aber zunächst etwas über die Rolle der Persönlichkeit in der Geschichte von Staaten, denn es ist bekannt, dass Aufstieg und Untergang von Weltmächten in der Regel mit bestimmten Persönlichkeiten verbunden waren.

Das erste französishe Imperium  (1804-1815 гг.) wurde von Napoleon Bonaparte geschaffen. Frankreich lag bei dessen Machtantritt in Trümmern...  Dank der Person von Napoleon wurde Frankreich innerhalb weniger Jahre zu einem Imperium und dem führenden Staat Europas. Unabhängig davon, gerade verheerende politische Fehler dieses Napoleon führten auch zu dessen Untergang.

In den  1920-er Jahren des ХХ.Jh. hatte die Union der SSR praktisch keinerlei Überlebens-Chancen in einer feindlichen kapitalistischen Welt. Jedoch gelang das dank des Willens und der Diplomatie Stalins, die UdSSR bewältigte einen industriellen Sprung, widerstand ab 1941 dem Überfall von ganz Europa und verwandelte sich nach dem 2. Weltkrieg in eine Weltmacht. Der Preis dafür war gewaltig! Hätte das eine andere Persönlichkeit leisten können?

Gorbatschow versuchte die Erfolge Napoleons bei der Reformierung der UdSSR zu wiederholen- erfolglos! Er war auch nicht einmal entfernt fähig, etwas Vergleichbares wie zu Stalins Zeiten zu leisten. Der Masstab war ungeeignet und sein Denken mittelmäßig. Alle Ansätze hatten destruktiven Charakter und zerfraßen wie Rost den Staatsmechnismus. Letztlich wiederholte Gorbatschow das Schicksal des römischen Imperators Honorius   (395-423 гг.), unter dem der Zerfall des Römischen Reichs einem unaufhaltsamen Charakter annahm. ( - Honorius)

In der UdSSR existierte eine Person, die den Gang der Geschichte damals verändern konnte - der Vorsitzende des KGB der UdSSR Wladimir Aleksandrowitsch Krjutschkow. Es ist heute gut bekannt, dass er 1989-1990 über ausreichende Informationen über die verräterische Tätigkeit sowohl von Gorbatschow, als auch dessen nächster Mitstreiter, oder genauer gesagt dessen Komplizen Jakowlew und Schewardnadse hatte.

W.A. Krjutschkow hatte die Möglichkeit, diese "Troika" aufzuhalten, aber er bezog eine äußerst fragwürdige Position. Es begann mit Alexander Nikolajewitsch Jakowlew. Es sei daran erinnert, dass schon 1989 den sowjetischen Sicherheitsorganen bekannt wurde( G.Ju.: das war ab 1960 schon der Fall), dass er für den Westen günstige Positionen vertrat und er gegen die «konservativen Kräfte » in der UdSSR auftrat, dass der Westen sich in jeder Hinsicht stabil auf ihn verlassen konnte. Krjutschkow informierte Gorbatschow darüber. Aber jener hatte zwar dabei  «gezuckt», aber im Endeffekt dem Chef des Komitees für Staatssicherheit nur angeboten,  mit Jakowlew "von Mann zu Mann " ( «по душам») zu reden. Das Gespräch hat nichts ergeben. .. Krjutschkow  hat über die Ergebnisse des Gespräches dem Generalsekretär berichtet, aber jener hat es bevorzugt, die Situation "zu vertuschen".

Nach einiger Zeit wurde Gorbatschow von W.A. Krjutschkow  davon informiert, das über Aufklärungskanäle wichtige Unterlagen zu dessen Verhandlungen mit Präsident Busch/senior in Malta im Dezember 1989 eingegangen sind. Die Informatoren des KGB und GRU informierten ,

dass der Generalsekretär  im Verlauf dieser Verhandlungen zugestimmt habe, die politische Ordnung in der UdSSR in grundlegender Weise zu ändern, die Beziehungen der UdSSR mit den westlichen Ländern zu revidieren, der Eingliederung der DDR in den Bestand der BRD nicht entgegenzuwirken und den Austritt der baltischer Länder aus dem UdSSR-Bündnis nicht zu behindern. Das bestätigten auch Artikel, die in den westlichen Massenmedien erschienen.

  Nachdem Gorbatschow sich die Informationen angehört hatte , fragte er : «Und wo habt ihr das alles her?» Auf die Antwort Krjutschkows, dass das von verlässlichen Quellen kam, hat Gorbatschow nur gesagt: «Also, da wird ja vieles geschrieben …» . Der Chef des Komitees für Staatssicherheit hat einer solchen Antwort des Generalsekretärs "zugestimmt". Die seltsamen Reaktionen des Leiters der Partei und des Staates auf zwei sehr wichtige und beunruhigte Informationen hatten bei ihm keine Zweifel  hervorgerufen.

Sogar dann , als klar wurde, dass der Präsident der UdSSR gegenüber dem Westen "Grundpositinen" der UdSSR "aufgiebt", hat der Chef des Komitees für Staatssicherheit keine erforderlichen Schlussfolgerungen gezogen. In diesem Zusammenhang entsteht die Frage: Wie würde in einer ähnlichen Situation der Direktor des FBI oder der Chef der CIA agieren ? Zweifellos  hätten sie unverzüglich  den Senat und den Kongress der USA über die offenbare Illoyalität des Präsidenten  informiert .

Die Informationen über das Gespräch mit Gorbatschow über die Geheimverhandlungen in Malta hat Krjutschkow erst 2001 in einem Interview mit dem Korrespondenten Dmitrij Belowezki der«Literatur- Zeitung»( «Литературная газета») verlauten lassen. Dabei hatte er ergänzt, dass Gorbatschow schon immer "ein Verräter der Partei und des Landes» war. Eine wahre Feststellung, aber, wie man sagt  "Ein Löffel ist nur beim Mittagessen wertvoll".

Die Erklärung der Mitarbeiter des KGB

Das seltsame Verhalten Krjutschkows  1990-1991 versucht man auf verschiedene Art  zu erklären. darunter auch in der Variante, dass er grenzenlos an Gorbatschow  glaubte. Die Untätigkeit des Chefs des Komitees für Staatssicherheit in einer Phase zu rechtfertigen, als  der offene Verrat des Staatsoberhauptes offensichtlich wurde, ist  unmöglich.

Man muss (Autor) hier feststellen, dass  damals eine mehr als seltsame  Situation entstanden war. Den nachgeordneten Mitarbeitern des Vorsitzenden des Komitees für Staatssicherheit waren die Vorgänge im Land ganz klar bewußt, aber ihr Chef praktizierte eine heilige Unwissenheit . Davon zeugt die folgende Tatsache: Am 23. Februar 1990 wandte sich die Versammlung der Vertreter der Bereiche des Zentralen Apparates des Komitees für Staatssicherheit der UdSSR an den Generalsekretär des ZK der KPdSU, dem Oberkomandierenden der Streitkräfte der UdSSR M.Gorbatschow mit einer Erklärung :« … In den Kollektiven des KGB  wächst das Befremden darüber, dass die leitenden Organe des Landes, obwohl sie über vorbeugende Informationen über die heranreifenden negativen Entwicklungen verfügen, offenbar Beschlüsse zu lebenswichtigen politischen Lösungen verzögern, sie offenbaren Trägheit und Unentschlossenheit und nutzen die Möglichkeiten der aktuell geltenden Gesetzes-Akte nicht. Es verzögert sich die Annahme einer Reihe  für die Gesellschaft wichtiger Gesetze, darunter solcher Gesetze zur Verstärkung des Kampfes gegen die organisierte Kriminalität, des Gesetzes über das Komitee der Staatssicherheit der UdSSR, über Verbrechen gegen den Staat, über  Verbrechen gegen den Frieden und die Sicherheit der Menschheit . Das Fehlen dieser Gesetze entzieht die rechtliche Grundlage für den Kampf mit den gefährlichsten Formen des organisierten Verbrechertums, der Korruption, mit  Verbrechen in der Sphäre der Außenwirtschaft, erlaubt es  nicht, wirksam die Sicherheit des Staates und der Bürger … zu gewährleisten»

Die Erklärung der Tschekisten war Gorbatschow keinerlei Antwort wert. Übrigens war diese Erklärung Krjutschkow gut bekannt und das Schweigen des Generalsekretärs gab ihm das Recht, Gorbatschow öffentlich die Fragen zu stellen, die in der Erklärung dargelegt waren. 
In der KPdSU war eine solche Praxis durchaus verbreitet. Der Leiter eines beliebigen Niveaus nutzte damit die Möglichkeit, öffentlich eine berechtigte Kritik zu unterstützen, die von seinem Kollektiv an die Adresse von übergeordneten Instanzen ausgesprochen worden war.
Das erhöhte seine Autorität wesentlich und schützte ihn gleichzeitig vor "Personal-Represalien", da er nur
die Meinung des Kollektivs weiterleitete. Man sollte sich daran erinnern, dass im Laufe der "Perestroika" die Veröffentlichung der Meinungen "von unten"  das wichtigste Element war. Deshalb gab es durchaus Fälle, dass Leiter solche Erklärungen von  Kollektiven selbst inspirierten.
Es ist auch zu berücksichtigen, dass Krjutschkow Mitglied des Politit- Büros des ZK und Abgeordneter des Obersten Sowjets der UdSSR war, was ihm viele Möglichkeiten bot,  auf den sowjetischen Staatschef einzuwirken.
Es unterliegt keinerlei Zweifel, dass sich die Geschichte unserer Heimat anders entwickelt hätte, wenn Wladimir Alexandrowitsch(Krjutschkow) auch nur einige Tatsachen der verräterischen Politik des Generalsekretärs und Präsidenten öffentlich gemacht hätte. Gorbatschow würde dann sein Leben nicht in einem prächtigen bayerischen Schloss, sondern in einer Gefängniszelle beenden.

 

« KRJUTSCHKOWS- LISTE»

Wenige Sätze zu den öffentlichen Auftritten Krjutschkows.

Mit  Besorgnis, aber sehr "glatt" (unkonkret) trat er auf dem XXVIII. Kongress der KPdSU ( Juli 1990) auf, als die Frage  stand, ob das Land sich auf dem richtigen Kurs  bewegt? Er trat auch auf dem bekannten  IV. Kongress der Volksdeputierten der UdSSR ( Dezember 1990) auf, als klar wurde, dass Gorbatschow nicht nur seine Pflichten nicht ausfüllt, sondern auch einer Gesundung der Lage im Land entgegenwirkt. Auf diesem Kongress hat W.A. Krjutschkow es nicht gewagt, die Aktion von Sascha Umalatowa [1] zu unterstützen, obwohl er sie später als Heldentat bewertete .
Krjutschkow trat auch auf dem April- Plenum(1991) des ZK auf, als die Frage über die Amts-Enthebung Gorbatschows stand. Aber er umging auch hier die Frage zur Verantwortung des Generalsekretärs für die Ereignisse in der Sowjetunion.
Endlich sprach Wladimir Alexandrowitsch (Krjutschkow)  am 17. Juni 1991 auf einer nichtöffentlichen Tagung des Obersten Rats der UdSSR über die äußeren Kräfte, die aktiv eine extreme  Notlage im Land schaffen. Er stellte fest, dass "sich unser Vaterland am Rande der Katastrophe befindet».
Zur Bestätigung dessen zitierte der Vorsitzende des Komitees für Staatssicherheit eine Geheim- Notiz Jurij Wladimirowitsch Andropows   "Über die Pläne der CIA zur Schaffung eines Agentur-Netzes der Einflussnahme unter den Sowjetbürgern", datiert 1977 .
I
n der Notiz wurde hervorgehoben, dass das Hauptaugenmerk der CIA darauf gerichtet ist,  Sowjetbürger anzuwerben  die «wegen ihrer Persönlichkeits- und Arbeits- Qualitäten und ihrer Ausbildung  in Zukunft geeignet sind, in der Sphäre der Politik, der Wirtschaft und der Wissenschaft der Sowjetunion wichtige Leitungsfunktionen einzunehmen» . «Die CIA hat ein Programm der individuellen Vorbereitung der «Einfluss- Agenten» ( агентура влияния ) entwickelt, das die Aneignung von Fertigkeiten der Spionagetätigkeit, sowie ihre konzentrierte politische und ideologische Bearbeitung»  enthält.

Es ist bekannt, dass zum Zeitpunkt des Auftretens von  Wladimir Alexandrowitsch (Krjutschkow)  im Obersten Sowjet die  «Einfluss-Agenten » für die entsprechenden Ämter schon vorbereitet und in ihre Ämter installiert waren und "die entsprechende" Arbeit ausführten. Deshalb musste man unverzüglich handeln. Krutschkow jedoch  beschränkt sich allerdings nur auf Überlegungen  allgemeiner Art.
Wenn auf seine Rede unmittelbare Aktionen des Komitees für Staatssicherheit zur Unschädlichmachung der Einfluss-Agenten gefolgt wären, so könnte man  seine Position verstehen. Kurz vor einer Operation zur Unschädlichmachung von Feinden ist die Verbreitung ihrer Familiennamen unzulässig. Aber auch nach der Rede des Chefs des Komitees für Staatssicherheit auf der geschlossenen Sitzung des Obersten Sowjets folgte nichts!
Es bietet sich eine Schlussfolgerung an. Offenbar waren die Einfluss-Agenten viel zu mächtige Personen. Das hat mir einer der ehemaligen Stellvertreter des Vorsitzenden des Komitees für Staatssicherheit in einer Randbemerkung  angedeutet. Diese Schlussfolgerung hat auch der (im vorigen Artikel erwähnte) General des Komitees für Staatssicherheit Jurij Iwanowitsch Drosdow indirekt bestätigt. Er hat, mit Bezugnahme auf einen amerikanischen "Bekannten", dem Korrespondenten der «Russkaja Gaseta» (31 .08.2007) erklärt, dass die CIA und das Staate-Departement der USA in der UdSSR "eine Agentur auf allerhöchster Ebene » hatten.
Aber in diesem Fall gab es nur ein Vorgehen, diese Agentur zu entschärfen, und zwar die Verlautbarung ihrer Familiennamen. Ich möchte erinnern, dass es in 1981 in Italien so gelang, einen Rechtsputsch durch  die Mitglieder der  Freimaurer- Geheimloge "P-2" zu verhindern. Dazu war es ausreichend, die Liste mit den Familiennamen von 962 Mitgliedern dieser Loge zu veröffentlichen.

 Zur Geheimloge "P-2" gehörten drei Minister der damaligen Regierung Italiens, die Leiter aller drei italienischen Geheimdienste ..... .Dieser Skandal in Italien war Krjutschkow mit Sicherheit bekannt.

Zweifellos kannte Krjutschkow auch die Informationen über das internationale Treffen der Delegationen der Organe der Staatssicherheit der sozialistischen Staaten 1974 in Havanna. Auf ihm hatte die Rede des Chefs der Spionageabwehr der sozialistischen Tschechoslowakei Molnjar besondere Aufmerksamkeit gefunden. Ein Zitat aus seinem Auftritt  hat er in seinem Buch veröffentlicht: « Wie man Verräter vorbereitetder Chef der politischen Spionageabwehr bezeugt …» . Der erste Stellvertreter Krjutschkows Ph. D. Bobkow, der Teilnehmer des Treffens in Havanna war, berichtete . Molnjar  erklärte:

 «ich möchte Sie davor warnen, dass eine wirkliche  Gefahr dann auftritt, wenn Vertreter der Leitungsstrukturen,  Personen, die am Staatsruder stehen,  eine Zusammenarbeit mit dem Gegner eingehen. Die Motive ihrer Annäherung mit dem Gegner können verschieden sein. Es kann das Streben sein, ihre persönlichen Macht zu festigen, eine schwache Überzeugung von der sozialistischen Weltanschauung,  wissenschaftliches Unwissen  … .
Ich sage es au
s der Erfahrung meiner Tschechoslowakei. Wir haben erlebt, was die Leiter des Staates unter Dubcek anrichtetenwas er selbst tat. Und die Organe der Staatssicherheit konnten nicht verhindern, was zum Niedergang der Ordnung führte. Wir konnten gegen die Staats-Macht nicht auftreten, weil das Volk der Macht und nicht uns glaubte, wenn wir gegen sie argumentierten. Um so mehr, da sie sich mit Schwüren zur Richtigkeit der Ideen von Marx und Lenin maskierten, sie sprachen vom Sozialismus und wie mit den Defekten der Vergangenheit aufgeräumt wird. «Wir konnten keine Putschisten sein» .
Ich will Sie
aufrufen darüber nachzudenken, wie man für solche Fälle zu handeln hat. Eine Sache ist der illegale Kampf von abgesonderten Personen oder der Gruppenbildungen, die die Zusammenarbeit mit dem Gegner betreten haben. Und etwas ganz anderes, wenn Leiter der Partei und des Staates ihre Positionen ändern und vom sozialistischen  Entwicklungs- Weg abweichen. Der Revisionismus erfasst die höchsten Staffeln der Macht …»

Es war klar, dass man die Situation 1991 nur ändern konnte,  falls Krjutschkow die Familiennamen (Einfluss-Agenten ») genannt hätte. Um so mehr, als der Vorsitzende des Komitees für Staatssicherheit der UdSSR zu jener Zeit schon über eine Liste der Einfluss-Agenten des Westens  verfügte. Das war die sogenannte  «Liste 2200» oder die« Liste Krjutschkows». 2200 war die Zahl der Agenten, die dort figurierten.....Es wir behauptet, dass sie mit dem Familiennamen A.N.Jakowlews begann. Gewöhnlich spiegelt sich bei der Nennung dieses Faktes bei vielen Menschen Skepsis im Gesicht wider. Jedoch existieren heute glaubwürdige Zeugnisse, dass eine solche Liste existierte.
I
m März 2011 hat Jurij Iwanowitsch Drosdow im Interview mit der« Russkaja Gaseta » ( 17. September 2010) mitgeteilt, dass "die sogenannte" Liste Krjutschkows "mit den Namen dieser Personen der amerikanischen Agentur  nicht aus den Fingern  gesaugt war ». Auf die Frage des Korrespondenten der «РГ» Nikolai Dolgopolows  hat Drosdow geantwortet: «Ich meine nicht, ich bin davon überzeugt. Die Bestätigung waren unsere Aufklärungs- Materialien».... Und gegenüber dem stellvertretenden Generalstaatsanwalt Lyssejko ergänzte er später: "Diese Materialien wurden Krjutschkow übergeben, wurden nach oben berichtet, kehrten zu uns zurück und wurden "vernichtet"..( siehe auch  Interview in " Fontanka" ).

Wie wir also annehmen müssen, hatte Krjutschkow die Geheimnotiz Andropows nicht nur auf der o.g. Sitzung des Obersten Sowjet  vom 17. Juni 1991 vorgetragen, er verfügte auch über das Ergebniss dieser "Arbeit der CIA" - eine Liste von 2200 Einfluss-Agenten.  

DIE STIMME IN DER WÜSTE UND DER SELTSAME GKTschP

Warum haben die öffentlichen Auftritte Krjutschkows keinen erforderlichen Effekt bewirkt? Warum haben sie sich als die verzweifelte Stimme in der Wüste erwiesen? Sie waren doch augenscheinlich von der  Besorgtheit über das Schicksal der Sowjetunion durchdrungen. Vor allem wohl deshalb , weil die Probleme von ihm im Allgemeinen, ohne konkrete Tatsachen und ohne Familiennamen dargelegt wurden.
Ich erinnere mich an die Reaktion auf die Auftritte Krjutschkows und die Reaktion jener Mitglieder des ZK der KPdSU und der Abgeordneten der Streitkräfte der UdSSR, mit denen ich mich austauschte. In den Jahren der Sowjetmacht waren wir  gewöhnt, dass die sowjetische Öffentlichkeit über "die tückischen" Pläne des Westens periodisch informiert wurde. Aber damit endete die Sache eben, die Intrigen der Feinde wurden immer erfolgreich abgewehrt.
1990-1991 beruhigte alle die Tatsache, dass der Vorsitzende des Komitees für Staatssicherheit in Anwesenheit des Generalsekretärs auftrat. Man muß auch wissen, dass am 27. 11. 1990 der Verteidigungsminister der Sowjetunion , Marschall Jasow, im Zentral- Fernsehen mit einer Erklärung über die drohende  Schwächung der Verteidigungsfähigkeit des Landes aufgetreten war. Er trat, wie bekannt,  im Auftrage des Präsidenten der UdSSR auf.

Welche Schlussfolgerung wurde daraus allgemein abgeleitet? "Oben" ist die Situation unter Kontrolle. Entsprechend waren alle überzeugt, dass Gorbatschow dem Chef der Staatssicherheit aufgetragen hatte, die Kommunisten und die Volksdeputierten der UdSSR darüber zu informieren, dass das Komitee für Staatssicherheit auch mit Gegenmaßnahmen nicht "schläft" und dass diese rechtzeitig ergriffen werden.
Infolge dessen wurden die öffentlichen Auftritte Krjutschkows über «die Intrigen der Feinde» ohne Beunruhigung wahrgenommen.

Warum war sich der Vorsitzende des Komitees für Staatssicherheit der UdSSR sich dessen aber nicht bewußt, das ist bis jetzt nicht klar. In diesem Kontext sieht die Initiative Krjutschkows im August 1991 zur Bildung  des Staats- Komitees für den Ausnahmezustand — GKTschP  mehr als seltsam aus, dessen Aktionen zum Schicksalspunkt für die UdSSR wurden.
Wobei man das Verhalten des Chefs des Komitees für Staatssicherheit im Verlaufe der Handlungen des GKTschP, dessen Organisator und  Triebfeder er ja war, unmöglich anders, als an Verrat grenzend  bewerten muss.

Situation Frühjahr 1990

Anfang 1990 hatte sowohl das Land, als auch die Partei Gorbatschow "satt". Im Januar jenen Jahres stellte des Außenminister der USA J. Baker fest: «die Umstände sind so, dass Gorbatschow nicht überleben wird... Die Gefahr für ihn liegt nicht darin, dass er mit Hilfe einer Palastrevolte hinausgeworfen wird, vielmehr wird der Grund die Straße sein". Das erste Signal , das diese Schlussfolgerung bestätigte, war das Februar-Plenum des ZK der KPdSU (1990).

Dieses Signal ertönte von Wladimir Ignatjewitsch, der Botschafter der UdSSR in Polen war. Es wurde für Browikow offensichtlich schnell klar , dass die polnischen Methoden der Zerstörung des Sozialismus sich in der UdSSR wiederholen. Deshalb ist am 5. Februar 1990 Wladimir Ignatjewitsch auf dem ZK-Plenum aufgetreten. In der Rede gab Browikow seine Einschätzung der Perestroika , «die in nicht einmal  fünf Jahren das Land in einen Krisen- Strudel gestoßen hat, an eine Grenze geführt hat, bei der wir Angesicht zu Angesicht mit dem Wüten von Anarchie, der Degradierung der Wirtschaft, der Grimasse des allgemeinen Ruins und des Verfalls der Sitten konfrontiert sind.  
Mit Bitternis stellte Wladimir Ignatjewitsch Browikow fest: «Wir laufen hin und her und suchen das Allheilmittel von allen Nöten, hoffend, dass die zum  Allheilmittel erhobene Demokratie alles auf den rictigen Platz stellt, in der Politik- Sphäre , dem  Markt , in der Wirtschaft … Im Endeffekt wurde das Land aus einer Macht, die die ganze Welt begeisterte,  in einen Staat verwandelt mit einer falschen Vergangenheit, einer freudlosen Gegenwart und unbestimmter Zukunft . Browikow  nannte als  Hauptgrund der Krise in der UdSSR :« Unsere Tragödie besteht heute darin, dass wir  uns nach wie vor wir in keiner Weise von der Einzel- Macht (единоличной власти) im Staat und in der Partei lösen  können.

Bezüglich der Vorschläge des Plenums dem III. Kongress der Volksabgeordneten der UdSSR zu den Artikeln 6 und 7 Verfassungen der UdSSR,  die führende Rolle der KPdSU aufzuheben, sagte Browikow : «… Anstelle der Beschleunigung der sozial-ökonomischen Entwicklung ( darin bestand ja die Quintessenz der Beschlüsse des XXVII. Parteitages  ) erfolgte deren Verzögerung. Anstelle der Erhöhung des Lebensstandards der arbeitenden Menschen ist seine Senkung zu beobachten. Anstelle des Reformierens des Systems der staatlichen und wirtschaftlichen Verwaltung geschieht ihre Deformierung in vieler Hinsicht. … mit einem Wort, unser gesamter Reform-Dampf geht ins Tuten des Signalhorns, in Losungen und unendliche Debatten in diesem Saal und in den angrenzend Sälen.

Leider  verfügte Browikow nicht  über die Informationen über das verräterische Komplott Gorbatschows mit Reagan und Bush und konnte deshalb in seiner Rede auch nicht die entscheidenden Fakten anführen.

Bei der Analyse der Situation, die in der Periode der Gorbatschow- Perestroika entstanden war, kommt man zum Schluss, dass alles hätte anders verlaufen können, wenn nicht die Feigheit und die Gleichgültigkeit der politischen Umgebung des Generalsekretärs des ZK der KPdSU gewesen wäre.

Das Schicksal der UdSSR bestätigt die Wahrheit des Ausspruches des amerikanischen Dichters Richard Eberhart: «Fürchte dich nicht vor den Feinden- schlimmstenfalls können sie dich töten, fürchte nicht deine Freunde- schlimmstenfalls können sie dich verraten. Fürchte die Gleichgültigen  — sie töten oder verraten nicht, aber wegen ihres schweigenden Einverständnises existieren auf der Erde  Verrat und  Mord».

Geheimverhandlungen

Man muss zugeben, dass der Verrat Gorbatschows bis zum Bankrott der UdSSR  sogar für die Mitglieder des ZK der KPdSU ein Geheimnis blieb. Außerdem konnte die Mehrheit von ihnen einfach nicht glauben, dass der Verrat sich "ganz Oben"  angesiedelt hatte. Das war nicht nur dem Phänomen der Autorität «der ersten Person» geschuldet, die sich in der Stalinperiode ausgeprägt hatte, sondern auch dadurch bedingt, dass Gorbatschow die Positionen der UdSSR außerordentlich geheim aufgab. Man muss dazu wissen , dass Gorbatschow das Protokollieren des Verlaufs der zwischenstaatlichen Verhandlungen schon ab 1985 aufgehoben hatte, was es zuließ, einen wesentlichen Teil der von ihm erreichten Vereinbarungen  geheimzuhalten.

Den entscheidenden Teil der Verhandlungen mit den Chefs anderer Staaten bevorzugte der Generalsekretär, und später der Präsident, unter "vier Augen" zu führen. Innerhalb von sechs Jahren auf dem Posten des Chefs der UdSSR traf sich  Gorbatschow fünf Mal mit dem Präsidenten der USA R.Reagan und sechs mal mit G. Bush-senior . Dazu wurde dann in der UdSSR offiziell mitgeteilt, dass im Verlauf einer Reihe von Treffen keine Übereinkunft wegen der unannehmbaren Forderungen der amerikanischen Seite erreicht wurde. Aber dann stimmte Gorbatschow unerwartet  «auf dem Arbeitswege »  diesen Forderungen zu, und machte einseitige Zugeständnisse an seine amerikanischen "Partner" . Anzunehmen, dass die Mitglieder des Polit-Büros nicht verstanden, dass da  offenbarer Verrat der Interessen der UdSSR geschieht, das ist einfach naiv . Aber sie, einschließlich derer , die  später auf den ehemaligen Generalsekretär schworen, gaben den Anschein, dass  nichts Ungewöhnliches geschieht.

... Niemand von den Mitgliedern des Gorbatschowschen  Polit- Büros hat versucht, den Generalsekretär aufzuhalten. Sie alle unterstützten die verräterischen Handlungen und die Erklärungen Gorbatschows einmütig. In der nachsowjetischen Periode erklärten sie ihr Verhalten mit der einflussreichen Autorität des Generalsekretärs....

Lage ab Juli 1991

.. zum Juli 1991 begann die Union aus allen Nähten zu  platzen,  obwohl sich die Mehrheit der Bürger der UdSSR im März des selben Jahres eindeutig für die Union ausgesprochen haben. ... Die Wirtschaftsbeziehungen der Union  waren de facto zusammengebrochen.
In einem  Interview vom 18. 8. 2011 in der Zeitung "Komsomolskaja Prawda" erinnerte Michail Poltoranin, der ehemalige Minister für Presse und  Informationen Russlands , dass in dieser Periode "die Menschen nichts zu essen hatten , nichts zum Anziehen zu kaufen war, auch keine Schuhe u.a. . Weder Seife, noch Handtücher, noch Bettlacken oder Socken. In den Lagerhäusern lag das alles, aber in die Geschäfte geriet das aus irgendeinem Grunde nicht ». Eine ähnliche Lage gab es bei Lebensmitteln. Die Erhöhung der Preise ab dem 1. April 1991 führte zusätzlich zu äusserster Unzufriedenheit im Land, wobei auch noch wichtige Waren von den Ladentischen der Geschäfte verschwanden.
Nach meinen  Kenntnissen  waren Gorbatschow als auch Krjutschkow davon informiert, dass im Lande dieser Mangel speziell  organisiert wird. Aber es wurden keine Maßnahmen zur Beseitigung dieser Zustände unternommen. Im Endeffekt wurde der Juli 1991 zum Monat von beispiellosen Protesten und Versammlungen gegen die KPdSU. Derselbe Poltoranin behauptet, dass die Kommission, die er leitete, nach Aufhebung der Geheimhaltung der Dokumente der KPdSU in den Archiven zehntausende wütende Telegramme des Misstrauens gegen das Politbüro und persönlich gegen den  Generalsekretär des ZK fand , sowie Forderungen zur Durchführung eines  außerordentlichen Parteitages der KPdSU .
Dieser Parteitag hätte das Ende für Gorbatschow und seiner Mannschaft bedeudet. In diesem Fall zeichnete sich für ihn eine sehr traurige  Perspektiven ab. Mit einem einfachen Rücktritt würde der Generalsekretär nicht davonkommen. Für die «Gorbatschow-Leute» wurde klar, dass der Ausweg nur in der Liquidation der KPdSU bestehen konnte. Aber dafür brauchte man einen Anlass, eine solide Provokation, so etwas, wie der Militäreinsatz  in Januar 1991 in Vilnius.
So ist (offenbar) der Plan entstanden, das GKTSCHP auf die politische Arena zu stellen, um  angeblich zu versuchen , das Land vor dem Zusammenbruch zu retten. Und dann, nach seinem Fiasko, mit den Gegnern Gorbatschows abzurechnen, sogar bis zum Verbot der KPdSU. Nicht zufällig schrieb General Alexander Lebed in seinen Erinnerungen "Für den Staat ist es beleidigend …» (1995):

«es war kein  Putsch als solcher. Alles war genial geplant und glänzend verwirklicht, es gibt keine vergleichbare Provokation, wo die Rollen so auf Kluge und Dummköpfe verteilt waren. Und die alle, Kluge und  Dumme, haben ihre Rollen bewußt oder unbewußt erfüllt »

Der ehemalige Ministerpräsident der UdSSR Walentin Pawlow hat den Hauptorganisator des Augustputsches im Titel seines Buches "Der August von innen gesehen- der Gorbatschow-Putsch» definiert . In diesem Buch  führt Pawlow eine Reihe von Tatsachen an, die die  unmittelbare Mitwirkung des Präsidenten an den Augustereignissen beweisen .
In einem  Interview von 1996 ( 12. April 1996) sagte Walentin Sergejewitsch (Pawlow) der Zeitung "Prawda" , dass Michail Sergejewitsch(Gorbatschow) selbst den Titel GKTSCHP  vorgeschlagen hat: «… den Personenkreis des Komitees  hat Gorbatschow mit eigener Hand geschrieben. Anscheinend in der Annahme, wer dazugehören sollte . A.Lukjanow hat er vorsorglich unter einem Fragezeichen in die Liste »  geschrieben.

Pawlow behauptete, dass Gorbatschow ständig bezüglich der Vorbereitung zum GKTSCHP auf dem Laufenden war. Seinen Worten nach wusste der Präsident, dass sich die zukünftigen Ausschussmitglieder «im Objekt АБЦ» (dem Dienst- Wochenendhaus des Komitees für Staatssicherheit) am 17. August versammelt haben und dass Gorbatschow dort Krjutschkow angerufen hat , um ihm die letzten Anweisungen  zu geben.
Walentin Sergejewitsch (Pawlow) hat diese Situation so beschrieben: «wir haben uns spontan, sozusagen aus dem Stegreif versammelt. Etwa fünfzehn Minuten nach meineБорис Ельцин выступает перед своими сторонниками с балкона Белого домаm Erscheinen  im Wochenendhaus wurde Krjutschkow zum Telefon gebeten. Als er rausging , lies er den seltsamen Satz fallen  :« Da ruft Gorbatschow aus Foross an. Er weiß, dass wir uns schon versammelt haben... »
Offenbar erklären diese Gorbatschows Anweisungen (напутствия ) das seltsame Verhalten des Chefs des Komitees für Staatssicherheit im Verlaufe der ganzen  Notstands- Zeit.
Ihm war es sehr gut bekannt, dass die Hauptgefahr für das GKTschP  vom Präsidenten Russlands und seiner Mannschaft ausgeht. Nichtsdestoweniger, hat er  Jelzin am am Morgen des 19. August ermöglicht, aus Archangelsk wegzufahren, wo sich sein Wochenendhaus befand undungehindert bis zum Weißen Haus  zu gelangen. ( siehe auch Artikel "Wie die UdSSR verkauft wurde" )

Schlussfolgerung  : 

Die beginnend mit der Machtübernahme Andropows bzw. nach dessen Tod in der UdSSR eingeleiteten notwendigen (sozialistischen) Reformen  hätten anders verlaufen können, wenn nicht die Alleinherrschaft des Generalsekretärs und seiner Mitläufer über ein riesiges Imperium und die Feigheit und die Gleichgültigkeit des neuen Generalsekretärs und der politischen Umgebung  des ZK der KPdSU gewesen wäre . Wenn also bereits Chruschtschows Rede (XX. Ptg.), spätestens aber Andropows Vermächtnis einer Generation unbestechlicher hochqualifizierter Personen mit ehrlicher sozialistischer Überzeugung, ohne Orientierung an den Dogmen der Vergangenheit, zielgerichtet eine Zukunft gegeben hätte.  Krutschkow (oder ein Anderer ) und seine Mannschaft hatten spätestens ab ca. 1985 zusammen mit Hunderttausenden eine reale Chance, die Entwicklung der UdSSR auf ein tatsächlich sozialistisches Gleis zu lenken, "Bremsklötzer" wegzuräumen! Die Aussage von W. Schwed (oben) "In der UdSSR existierte eine Person, die den Gang der Geschichte damals verändern konnte- Krjutschkow " wäre sicher für den Zeitraum ab 1985 zutreffend; 1989/ 1990 rollte der Zug, die Weichen stellten andere, die USA "investierten" in den Zusammenbruch Milliarden von US $ ..... .

FUSSNOTEN

Hervorhebungen (Kursiv, Fett) durch den Übersetzer

[1]  Vor  Anfang der Arbeit des IV. Kongress der Volksdeputierten der UdSSR ( 17.-27. Dezember 1990)  hat die Abgeordnete Sascha Umalatowa beantragt, als ersten  Tagesordnungspunkt eine  Misstrauens-Frage über den Präsidenten der UdSSR aufzunehmen; sie erklärte « man muss nicht nur den Kurs, sondern auch das Staatsoberhaupt wechseln » . Es gab in dieser Periode auch viele andere Persönlichkeiten, die Anträge zur radikalen Abkehr vom Kurs Gorbatschows und seine Entmachtung forderten, eine Beendigung der überlieferten Alleinherrschaft des Generalsekretärs und seines gesamten feigen und unfähigen Politbüros; Vladimir Ignatjewitsch Bronikow  war einer von ihnen  

[2] Der Chef des Bereichs "Verdeckte Ermittlungen" des Komitees für Staatssicherheit der UdSSR, eine lebende Legende der einheimischen Geheimdienste, Generalmajor Jurij Drosdow erzählt im einem Interview  mit der " Fontanka" von den geheimen Abkommen des State- Departaments der USA mit Gorbatschow ... . Dort finden wir auch seine Aussage:
-... Und betreffs "der Liste Krjutschkows"... Eine solche Liste wurde Krjutschkow tatsächlich übergeben. Er ist damit zu Gorbatschow gegangen. Gorbatschow hat ihn zu Jakowlew (damals der Sekretär des ZK der KPdSU für  Ideologie - ) weitergeschickt ...
...
Der ja auf der Li
ste stand ...
-.. Nach dem Macht- Wechsel  drang der stellvertretende Generalstaatsanwalt Lyssejko in mich mit Fragen
zur "Liste Krjutschkows" : "Sie erhielten solche Dokumente?" Ich antworte:  "ich erinnere mich nicht". Er wieder: "Und wer war in dieser Liste?" .Ich: "erinnere mich nicht". "Warum erinnern Sie sich nicht?-- Ich sagte: "Sie verstehen, es gibt die Verordnung des Ministerrates der UdSSR und des Zentralkomitees aus der Mitte der 1930 Jahre, dass den Rechtsschutzorganen verboten ist, Materialien über die Administration des Staates zu sammeln".  Lyssejko öffnet einen Ordner: "Ja, es gibt tatsächlich eine solche Verordnung!" .... Ich setze fort: "Diese Materialien wurden Krjutschkow übergeben, wurden nach oben berichtet, kehrten zu uns zurück und wurden "vernichtet".  Ich bleibe dabei "ich erinnere mich nicht". Er lässt  nicht locker : "Und wessen Materialien waren das ?" Ich antworte: "..... Ich erinnere  mich an nichts.."

 [3]  GKTschP - Staatskomitee für den Ausnahmezustand - siehe Wikipedia_de.

[4] hier sind aus der Fülle analog gelagerter Publikationen von V.N. Schwed einige Auszüge aus dem Artikel "РАЗВАЛ" zum analogen Thema eingefügt

[5] Krjutschow selbst berichet in seinem Buch "Personal-Akte" ausführlich davon , dass die Person Andropows bereits während dessen 10 jähriger Tätigkeit als UdSSR Botschafter in Kanada im Visier des KGB war und bereits damals erste Informationen zu seinen Kontakten zur CIA bekannt waren.

Autor :Vladislaw Nikolajewitsch Schwed, ( ШВЕД Владислав Николаевич) wurde in Moskau geboren . (s.Biografie ) Ab 1947 lebt er in Litauen. Ab 1990 ist/war er 2.Sekretär des ZK der Kommunistischen Partei Litauens, Mitglied des ZK der KP , Vorsitzender des Bürgerkomitees Litauens zum Schutze der russisch- stämmigen Bevölkerung  Litauens .. Von 1998 bis 2000 Leiter des Komitees der Staatsduma für Arbeit und Sozialpolitik , Ordentlicher Staatsratder RF 3. Klasse , Autor vieler Bücher und Artikel