Eine Demokratie- Farce - Griechenland versus  Ukraine

Ukraine 2014-Moskau 1993 Geostrategische Machtblöcke -Europa-Ukraine-NATO März 2015 Tag des Sieges 2014 70.Jahrestag des Sieges Aktuelle Betrachtungen

Eine Demokratie- Farce - Griechenland und Ukraine im Vergleich
"Demokratie" und "Freiheit"
sind politische Kategorien, die heute mehr denn je als Instrument der Stabilisierung des etablierten westlichen Gesellschaftsmodels bemüht werden. Dem Wähler wird suggeriert, dass er mit seiner Wahlentscheidung letztlich Machtfaktor Nr.1 ist. Dass er im Getriebe einer mehr-Stufen -Demokratie tatsächlich sehr geringe "Macht" hat, wird heute vielen Menschen zunehmend klarer.
Erst wenn die sozial- ökonomischen -Entwicklungen eines Landes bei der Mehrheit der Wähler zu einem mehrheitlichen Votum führen mit der Forderung "So nicht weiter, wir brauchen eine neue Politik"  und einen eindeutigen Stimmungswandel erzeugen, kann ein wirklicher Politikwechsel eine Chance haben. Ein langsames Anwachsen einer Wechselstimmung. Ein wahrhaftig sehr träges  System mit vielen Einfluss- Parametern bzw. Stellschrauben. ( Ein Regelungstechniker würde sagen ein extrem nichtlineares System mit Hysterese und mehreren Totzeit- Gliedern.) Aber wenn es anders wäre, hätte man im Abendland längst Abstand von einem derartigen Mechanismus gefunden.
Solange Entscheidungen von Wählern auf demokratischer Grundlage im Stile der neoliberalen Marktordnung, im Interesse des Finanzkapitals und der Großkonzerne erfolgen, sind "Freiheit" und "Demokratie" die meistbenutzten Argumente von Politikern und Medien.
Sofern allerdings demokratische Wahlen nach Jahren  einer menschenverachtenden Sozial- und Wirtschaftspolitik eine massive Änderung einfordern, werden alle Instrumente dagegen mobilisiert, treten die Konzerne, Banken, Unternehmerverbände usw. aus dem Hintergrund, drohen sie mit allen Erscheinungen der Globalisierung, Arbeitsplatzverlust, u.a.  .

Zur Demokratie -Farce um Griechenland 
Eine Farce ist bekanntlich eine Komödie mit unwahrscheinlichen oder extravaganten, aber denkbaren Situationen, Verkleidungen und Verwechslungen. Wenn allerdings eine Komödie unter dem Titel "Ergebnisse demokratischer Prozesse sind nur akzeptabel, wenn sie zu gewünschten (d.h. prowestlichen) Resultaten führen" aufgeführt wird, dann kann daraus schnell bitterer Ernst werden.
Es ist schon absurd, welche Selbstherrlichkeit die frühere "Troika", nunmehr "Institutionen", gegenüber der demokratisch legitimierten Regierung Griechenlands an den Tag legt- so wie früher in dutzender analoger Fälle in anderen Staaten. Vertreter von neoliberal agierenden Finanzinstituten wollen dieser Regierung vorschreiben, mit welchen "Reformen" sie ein Land im Wirtschaftsverbund der EU wettbewerbsfähig machen soll. Dass Griechenlands Wirtschaft wachsen muss, ist lebensnotwendig und für jedermann klar, vor allem für die Griechen selbst. Um das unter den aktuellen Bedingungen zu erreichen, bedarf es sicher großer Anstrengungen....
Mit dem Wahlsieg eines links-demokratischen Wahlbündnisses erhielt die neue griechische  Regierung den Wahlauftrag, nach mehr als einem Jahrzehnt einer katastrophalen und nach den Vorgaben von westlichen Beratern ökonomisch inkompetenten Politik, die absurde Politik der sozialen Verarmung und Demütigung der Mehrheit der Griechen durch verschiedene bürgerliche Regierungen zu beenden. Das neue Wählervotum zielt im Kern darauf, den Prozess der exorbitanten De- Industrialisierung und der Vernichtung großer Teile der Landwirtschaft endlich zu stoppen und umzukehren und für das  Land eine wirtschaftlich tragfähige Perspektive zu gestalten. In dieser Phase, nach 5 Monaten im Amt, werden seitens der EU und der USA gegen diese rechtmäßig gewählte  Regierung alle "monetären" Hebel in Bewegung gesetzt, um eine neue sozialverträgliche Politik unmöglich zu machen. Und dabei wird unisono von den Exponenten der  reichen "Nordländer" auf die Kompetenz der "Institutionen" bei der Sanierung der Ökonomie eines Landes , d.h. mit Sägeketten- Methoden, verwiesen.
Welcher Zynismus, ist doch bekannt, dass es darum geht, die riesigen Kreditsummen der Vergangenheit nicht zu verlieren, deren Gläubiger die Westbanken und der IWF  sind. Je lauter derartige Argumente ertönen, um so mehr Menschen erinnern sich an die desaströsen Ergebnisse des Wirkens derartige Experten in anderen Staaten - immer auf dem Rücken der Mehrheit des Volkes, zum Vorteil der Banken, der marktbeherrschenden Konzerne, der kleinen Oberschicht ohnehin Reicher.
Die führenden Politiker der EU müssen sich jetzt entscheiden, ob sie im Verbund der EU auch einer sozialen, linksgerichteten Politik einen Platz zubilligen und die Stabilisierungs- Vorschläge der neuen Regierung annehmen, oder ob ihnen eine Entscheidung dagegen die Summe von 500 Milliarden € unwiederbringlich verlorener Kredite und Anleihen  (plus der noch unbekannten Nachfolgeschäden ) wert ist. Alle anderen Betrachtungen gehen u.E. am Kern der Sache vorbei. Eine Politik "koste es , was es wolle" -sprich Weiterführung einer bedingungslosen Sparpolitik zwecks  Einhaltung des Schuldendienstes und der Zahlungstermine gegenüber Griechenland wird das Land weiter in Richtung einer sozialen Katastrophe führen, den europäischen Steuerzahlern viele Verluste bringen, aber letztlich auch Alternativen zur derzeitigen Politik der wirtschaftlichen Kernländer Europas gegenüber den wirtschaftsschwachen Euro- Länder erfordern oder eröffnen. Genau das wäre das schreckliche  Szenarium , was man in Brüssel , Berlin und anderswo fürchtet.
Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman schreibt genau dazu am 25.06.2015 in der  »New York Times«:
Er sieht ... nicht mehr die Risiken eines Grexits im Zentrum der Debatte, sondern die Frage, ob die links geführte griechische Regierung überhaupt erfolgreich sein darf. »Ist das Ziel, SYRIZA zu brechen?«, fragte Krugman in einem Blogbeitrag. »Kommt es nun zum Grexit, würde dies passieren, weil die Gläubiger oder zumindest der IWF dies wollten«, so Krugman weiter. Auch der Journalist Lukas Oberndorfer sieht in der politischen Auseinandersetzung das Haupthindernis für eine Einigung: »Sollte es der griechischen Regierung gelingen, merkliche Verbesserungen im Vergleich zum bisherigen Schuldenprogramm durchzusetzen, dann hätte eine linke Regierung gezeigt, dass es zumindest die Möglichkeit gibt, neoliberale Politik aufzuweichen.«Bei den Gläubigern sieht er jedoch keine Bereitschaft zu Zugeständnissen. Diese seien zwar in Sorge, das Projekt Euro zu riskieren. Andererseits befürchten sie, so Oberndorfer, dass der Erfolg einer linken Regierung eine Kettenreaktion nach sich ziehen könnte. (http://www.neues-deutschland.de/ Ausgabe_27.06.2015.pdf ).
Zum ersten Mal seit Beginn der weltweiten Finanzkrise, die 2008/09 begann, wird ernsthaft über eine Alternative zur autoritären Krisenbearbeitung und Kürzungspolitik diskutiert. Mit dem Wahlsieg von SYRIZA wurde eine linke Regierung in Europa in die Lage versetzt, eine Politik offensiv infrage zu stellen, die für soziale Verelendung, den Abbau von demokratischen und sozialen Rechten und Umverteilung von unten nach oben verantwortlich ist. ( siehe http://www.zeitschrift-luxemburg.de/athen-ist-nur-der-anfang-von-der-wiederkehr-der-hoffnung-auf-veraenderung/
Dieser Präzedenzfall scheint also in der aktuellen Europapolitik des Westens bereits ausgeschlossen, auch um den Preis eines riesigen Finanzverlustes .

Und es mehren sich die Stimmen, die auf eine gravierende wachsende wirtschaftliche und soziale Dis-Balance in der Eurozone hinweisen. Gemessen an den Problemen der Verschuldung Italiens mit 259 % vom BIP  bzw. 280 % Frankreichs ist doch das kleine Volk Griechenlands eine durchaus überschaubare Problemstellung aus Sicht der Finanzen des IWF oder der EZB.
»Ist es also in Wahrheit das Ziel, SYRIZA zu brechen?«
Ukraine-Ereignisse- ein diametral entgegengesetztes Szenario
Wenn man die diametral entgegengesetzte Situation um die Ukraine und das Finanzgebaren, vor allem der USA , zur Stabilisierung der derzeitigen ukrainischen Rechts- Regierung  betrachtet, so ist die Durchsetzung einer prowestlichen neoliberalen Politik in der Ukraine offensichtlich das oberste Kredo. Das Instrument von "Freiheit" und "Demokratie"-  hat in der Ukraine erst nach 10 Jahren und geschätzten 8 Milliarden US $ "Investitionen" (in einem Teil des Landes) einen Politikwechsel produziert. Man erinnere sich z.B., zur Zeit des letzten "Kiewer Maidan" wurden aus der US- Botschaft täglich mit Lastwagen große Dollar- Summen in die Stadt transportiert, die Exponenten der neuen Macht hatten in Eliteschulen der USA ihre Qualifikation erhalten.... 
Misswirtschaft, Stagnation und extreme Korruption in den Machtzentren der Ukraine hatten sehr viele  Menschen in mehreren Etappen zu Massenprotesten, zu gewaltsamen Aktionen getrieben.(Über viele ausländisch gesteuerte Hintergründe der Aktionen auf dem Maidan kann man  im Artikel "Nato ... im neuen kalten Krieg gegen Russland" aktuelle Fakten und Betrachtungen nachlesen.)
Benutzt wurden durch die Drahtzieher des Politikwechsels auch Erfahrungen aus der Geschichte im Verhältnis zu Russland. In dieser Gemenge-Lage wurden die bekannten Aktionspläne des Westens erneut real, die Ukraine von Russland abzuspalten und mit großem Tempo der EU anzugliedern- die zweite orangene "Revolution" eben.

Wir wissen heute, dass der Widerstand der Ukraine-Regierung unter Janukowitsch 2014 gegen die EU- Knebelverträge vorrangig dadurch begründet war, dass die EU keinerlei reale wirtschaftliche bzw. finanzielle Aufbau-Garantien über mehrere Jahrzehnte geben wollte und real nicht konnte ! (siehe dazu  Interview Janukowitschs). Die vielfältigen Zusammenhänge und Fakten wurden in anderen Artikeln dieser Seite dargestellt bzw. sind  weitgehend bekannt. Die Hinweise W. Putins auf die Sicherheits- Befindlichkeiten Russlands und auch darauf, dass die Industrie der Ukraine zu einem Löwenanteil von Aufträgen der RF lebt und die Arbeitsplätze der Menschen in keiner Weise durch westliche Aufträge auch nur annähernd erhalten werden könnten, werden im Westen totgeschwiegen. Die Wirtschafts- Praxis des letzten Jahres zeigt - in Kiew müssen die Menschen heute, im Juni 2015 wieder in großen Warteschlangen nach Brot anstehen. Die westlichen Medien übergehen diese Fakten, sie faseln von "schneller Eingreiftruppe" und überschlagen sich bei der Inszenierung einer Bedrohungsgebärde durch Russland. 
Es war dem Westen "wert", bis 2014  die politischen Verhältnisse in der Ukraine mit mehr als 8 Milliarden US $ massiv zu manipulieren und auf Wahlen mit gesteuertem Ergebnis zu lenken. Es wird die westliche Allianz über die nächsten Jahrzehnte sicher ein Mehrfaches dessen kosten, was für die ehemalige DDR eingesetzt werden musste (man sagt, das seien bislang ca.2 Billionen €, ohnehin eine fragwürdige und komplizierte Rechnung, ohne Leid der Menschen, ohne Bevölkerungs-Wanderung in den Westen usw. ).
Aber bei der Ukraine geht es doch um die Erweiterung des Einflussbereiches der westlichen neoliberalen Machtverhältnisse im größten Land Ost- Europas -mit ca. 50 Mio Menschen.  Es geht um eine Zerstörung des ukrainisch- russischen Wirtschaftsnetzes. eine "Neuordnung" des  traditionell wichtigsten Wirtschafts-Partner Russlands(!). Da sind doch westliche Sparprogramme  wirklich kontraproduktiv, da gilt doch der Chicago-Neoliberalismus nicht, denn die Milliarden US-$ haben ja auch nicht US-Banken gezahlt, sie sind ja sicher im Staatshaushalt schon abgeschrieben.
Es bedarf zweifellos gewaltiger Mittel zum Aufbau einer weltweit wettbewerbsfähigen Wirtschaft und eines modernen Staates, dazu Jahrzehnte harter Anstrengungen, aber auch der Verarmung von 80 bis 90% der Bevölkerung. Damit "man" das in Kiew nicht vergessen möge, sieht sich US Vize Biden erst kürzlich veranlasst daran zu erinnern, das die US- Hilfen sofort eingestellt würden, wenn die derzeitige reaktionäre Regierungskonstellation auseinanderbrechen würde. Geld ist ja im Überfluss da, ja wenn nur die westliche neoliberale Politik bedient wird!
Einen Aufbau können die Ukrainer letztlich nur selbst leisten, nur sie selbst können auch die Gelder erwirtschaften, um Kredite und Anleihen zu bedienen. Bis 2007 konnte die Ukraine das Produktionsniveau von 1991 jedoch noch nicht wieder erreichen. Dies wird insbesondere der vom Internationalen Währungsfonds(IWF) verordneten Schocktherapie zugeschrieben, die auch in der Ukraine "helfen" sollte und die von 1992 bis 1995 einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes von 60 % zur Folge hatte (Quelle ). Die Parallelen zu Russland beim Einfluss der Schock- Strategen sind unverkennbar. Die Ukraine war/ist auch von der weltweiten Finanzkrise ab 2007 besonders betroffen. Im ersten Halbjahr 2009 brach z.B. das BIP im Vergleich zum Vorjahr um 18 % ein. Eine Mehrheit der Eliten des Landes sind von diesen neoliberalen Erfolgen schockiert! Wenn man aber die Wahrheit akzeptiert, dass mit noch so viel ideologisch und moralisch kaschierter Propaganda ein Staatswesen nicht stabil und entwicklungsfähig wird, wenn die wirtschaftliche Lebensgrundlage extrem desolat ist, kann man nur vor Versprechungen und Verlockungen ("... blühende Landschaften ") warnen.
Die Ukraine verfügt mit ihren klugen und gut ausgebildeten Menschen und Industrie- Know-how (noch immer ) über ein großes Leistungs- und Entwicklungspotential. Sie braucht aber die erforderlichen "Freiräume" für ihre spezifischen Entwicklungsbedingungen, eine langsame und sensible Annäherung an internationale Marktbedingungen. Die Heilsbringer der EU oder Prediger aus den Lehrbüchern des Neoliberalismus können die Ukraine keinesfalls besser verstehen, als die geistige und demokratische Elite des LandesNur diese sind strategisch und mental in der Lage, das Land in einem langen Prozess leistungsfähig und für die Masse der Menschen lebenswert umzugestalten, über Jahrzehnte in enger Kooperation mit Russland und mit den weltweiten Märkten .
Wenn man in diesem Kontext nur annähernd einen Vergleich der Zahlen und Voraussetzungen gegenüber den Entwicklungen in Griechenland versucht, eröffnen sich erschreckende Überlegungen. Griechenland hat nicht annähernd gleich gute  Voraussetzungen für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit, es benötigt daher eine besondere Solidarität. Aber derartige Betrachtungen  sind für die westliche Allianz wohl nicht akzeptabel.
Bzgl. der Ukraine dominiert die Politik "Koste es , was es wolle!"  -sprich Zurückweisung von Interessen und Forderungen Russlands zu einer Politik der Balance und Sicherheit für alle Staaten, incl. Russland . Eine Verlegung schwerer NATO- Waffen an die Westgrenze der RF, Aufbau einer 40.000 Mann starken "schnellen NATO- Eingreiftruppe" wird Europa letztlich destabilisieren und gleichzeitig die Ukraine in eine soziale Katastrophe führen, den europäischen Steuerzahlern viele Verluste bringen.

Es bedarf eindeutig  einer  Alternative zur derzeitigen Politik der Kernländer Europas gegenüber Russlands und eines gemeinsamen Programms des Aufbaus der Ukraine! 
Ein Alternativ- Szenario für Griechenland?  

Eine Strategie als Outsourcing Partner und Billiglohn- Lieferant, einer exportorientierten Werkbank der führenden "G7" ist mit Sicherheit nicht sinnvoll bzw. erfolgversprechend, wie sie in Südostasien, begonnen vor ca. 30 Jahren mit der Globalisierung, in Polen oder der Slowakei typisch waren und noch sind! Arbeitskräfte- Qualifikation und Wirtschafts-Infrastruktur sind nicht passend verfügbar, eine wirtschaftliche Effektivität zu Konditionen von 2015 ohnehin fragwürdig. Griechenland hat wenige Stärken außerhalb der Touristik- Industrie, der Schifffahrt  und spezifischer Landwirtschaftsprodukte. Für die Touristik- Branche werden dabei sicher auch Großinvestitionen führender internationaler Reiseunternehmen und Immobilien- Investoren mit deren Nähe zu großen zahlungskräftigen Märkten erforderlich sein. Aber auch moderne Infrastruktur- Investments. Das wird jedoch erfolgen müssen auf der Basis einer durchgängigen Steuerpolitik für alle Unternehmen und Personen, die faire Einnahmen in die  griechische Staatskasse sichern muss, der Regulierung des Steuer- und Katasterwesens usw. . Die Gewinnung der  Loyalität der Reichen des Landes zu ihrer Heimat wird ein weiterer wichtiger Aspekt sein müssen.

Unter den Bedingungen der Weltmärkte steht eine harte und langfristige Arbeit bevor, die keine massiven Störungen von innen und außen verträgt!
Zusammenfassend:
Bzgl. Griechenlands  dominiert die EU- und IWF- Politik "Koste es , was es wolle !" unter der Losung  "Alle Macht gegen eine politische  Alternative innerhalb der EU" .
Es geht nicht um die "Menschenrechte und die Freiheit" oder um Kreditverträge und andere inszenierte Medienauftritte dieser Orientierung. Es geht um Machtkonstellationen, um den Nachweis der Erfolgssicherheit der westlich- neoliberalen Politik in der Welt! Es geht in Europa um den Versuch der westlichen Allianz, deren Machtbereich zu stabilisieren und insbesondere die wirtschaftlichen und sozialen Erosion- Erscheinungen im Süden und Südosten Europas zu blockieren.
Es geht um eine zukunftsorientierte Antwort auf die Frage, ob die links geführte griechische Regierung überhaupt erfolgreich sein darf, ob eine derartige Politik überhaupt einen Platz in der EU haben darf.
Warum wird einer legitimierten Regierung eines Landes also nicht mehr politischer Verstand und Wirtschaftskompetenz, letztlich umfassender Verantwortung gegenüber ihrem Volke zugebilligt? Warum dürfen Finanz- Technokraten in Brüssel, beim IWF, in Berlin und anderswo, deren Politik Griechenland in den letzten 5 Jahren erst "erfolgreich" an den Rand des Abgrundes gesteuert hat, eigentlich noch immer ihre fehlgeschlagene Strategie fortsetzen ?
Die Hektik der letzten Junitage im offiziellen Berlin oder Brüssel lässt auch die Frage aufkommen:
Befürchten die Mächtigen der EU und der BRD etwa gar den Nachweis einer erfolgreichen Alternative mittels einer neuen Politik in Griechenland? Man ist sich offenbar nicht sicher, ob Griechenlands neue linksorientierte Regierung nicht etwa die erforderliche Wirtschaftskompetenz und politisches Standvermögen aufbringen kann und das griechische Volk mobilisieren kann, um die begonnene Politik im sozialen Interesse  der Mehrheit der Menschen und einer soliden Zukunft des Staates zu einem positiven Ergebnis zu führen.
Es ist sehr wichtig alles zu tun, um im Interesse der Menschen in Griechenland und aller anderen Europäer eine "Balance" der Interessen in Europa zu finden. Der Staat  Griechenland und seine fleißigen sympathischen Menschen müssen eine Chance erhalten, in einem freien demokratischen Prozess ihre eigene Wertschöpfung wieder auf- bzw. auszubauen, ein modernes und leistungsfähiges Staatswesen zu gestalten und ein sozial stabiles europäisches Land zu sein. Für Arbeit in dieser Richtung braucht man gut ausgebildete Spezialisten, aber keine neoliberalen Berater des IWF usw. .
Die Zukunft der 45 Millionen Bürger der Ukraine wird nicht in einer  EU liegen, wie sie sich gegenwärtig darstellt. Die Ukraine wird früher oder später den Weg einer selbstbestimmten Entwicklung unter Nutzung der Stärken dieses Landes gehen. Die historischen Wurzeln einer tausendjährigen slawischen Geschichte sind dabei ein wichtiger Fakt.
Nachtrag 
Über 61% der Wähler Griechenlands haben sich in ihrem Referendum zum EU-Spardiktat für eine selbstbestimmte und würdevolle Politik ihres Staates ausgesprochen. Das Volk Griechenlands hat letztlich damit eine echte Neuordnung Europas eingefordert. Menschen-Würde und Eigenbestimmung sind ein sehr hohes Gut! Eine schnelle Verbesserung der Lebenslage der Mehrheit der Menschen wird daraus leider nicht entstehen können. Aber der absehbare weitere wirtschaftliche und soziale Zusammenbruch unter dem Diktat eiskalter Gläubiger wurde gestoppt!
In der aktuellen Auseinandersetzungen zwischen Griechenlands Regierungskoalition und der EU war vorrangig der Eindruck einer ideologischen Auseinandersetzung "neoliberal-konservativ" contra "links-sozial" entstanden.
Es ist aber hier wohl der starke Widerstreit zwischen  Austeritätspolitik (ein Begriff der für eine extrem strikte staatliche Sparpolitik steht und einen ausgeglichenen Staatshaushalt über den Konjunkturzyklus ohne Neuverschuldung anstrebt ) contra die Politik des  Keynesianismus . Die Politiker der EU und die "Institutionen" im Hintergrund sind  nicht in der Lage bzw. gewillt , das zu akzeptieren .
Laut Paul Krugmann " funktioniere ja die gegenwärtige Austeritätspolitik  grundsätzlich nicht" (The Awesome Gratuitousness of the Greek Crisis ). Seit ca. 1930 (Krise) ist es auch kein Geheimnis, dass während rezessiver Konjunkturphasen der Versuch der Defizitreduzierung nur erneut Haushaltsdefizite schafft. Der Keynesianismus bzw. Investitions- Wachstumsprogramme setzen daher auf die entgegengesetzte Strategie des  deficit Spendung[staatliche Investitionen] zur Belebung der Wirtschaft.
Warum kann man einer legitimierten Regierung eines Landes also nicht mehr politischen Verstand und Wirtschaftskompetenz, letztlich umfassende Verantwortung gegenüber ihrem Volke zubilligen, als Finanz- Technokraten in Brüssel, deren Politik Griechenland erst an den Rand des Abgrundes gesteuert hat?
Namhafte Ökonomen warnen heute eindringlich, dass die jetzt wieder konstruierten Kreditpakete, verbunden mit einem rigorosen Spardiktat, kein Wirtschaftswachstum und keine Gesundung des Landes bringen werden. Das war vor 5 Jahren bereits deutlich , als Frau Merkel wider besseren Verstand die Mehrheit im Bundestag auf einen "alternativlosen" Kredit-Spar-Kurs einschwor.
Heute warnen  besonders auch Stimmen aus den USA verstärkt vor der Sinnlosigkeit der letzten Brüsseler Beschlüsse.
Wie Prof. Ashoka Mody [kürzlich bei "Report Mainz"] deutlich machte, hatten bereits 2010 Verantwortliche des IWF und viele Experten dringend auf einem Schuldenerlass als Bedingung der wirtschaftlichen Erholung Griechenlands verwiesen.
Und Prof. Mody, ehem. mitverantwortlich im Direktorium des IWF, sagt heute, dass das Vorgehen, indem Griechenland zu noch mehr Sparmaßnahmen gezwungen wird, die Wirtschaft zum Zusammenbruch bringen wird und in einigen Jahren wird Griechenland noch weniger zurückzahlen können.... "Die Wahrheit ist .. , dass das neue Programm so gestrickt wurde, dass sie [die Griechen] es gar nicht einhalten können"!
Warum wurde also der dringende Antrag der Regierung Tsipras nach einem wirkungsvollen- Investitions- Hilfsprogramm bei gleichzeitiger deutlicher  Senkung der Schuldenlast nur in einem eher symbolisch kleinen Maße entsprochen?
Darf die links geführte griechische Regierung mit ihrem Platz in der EU eine derartigen Wirtschafts- Politik- abseits von der reinen Lehre des Neoliberalismus-  überhaupt vertreten, darf sie überhaupt erfolgreich sein ?
Wir sollten uns auch immer wieder klar machen: ob IWF oder EZB, diese Banker sind grundsätzlich auf ihren Gewinn orientiert. Und wenn z.B. die IWF-Führung von einem Schuldenschnitt spricht, dann wohl vorrangig mit dem Ziel, den Teil der Kredite, die man für real rückzahlbar hält, zu sichern, während die BRD- Regierung offenbar Klientelpolitik der großen deutschen Banken im Vordergrund sieht.
Dem "Kompetenz- Image " des Spar-Duos "Merkel & Schäuble" wäre das sicher sehr abträglich.
Die Stimmen über einen "Staatsstreich" der Finanzoligarchen, allen voran durch den deutsche Finanzminister, sind sehr gut nachvollziehbar!