Sieg über den Faschismus

W.A.  Krjutschkow und der  Augustputsch 1991 -

und die Vorgeschichte "made by Gorbatschow"

Seite Aspekte-70 Europa-Ukraine-NATO März 2015 Die Griechenland -Farce und die Ukraine Zum Tag der Befreiung und zum Tag des Sieges 2104 Moskau 1993-Ukraine 2014  geostrategische  Machtblöcke
 W. A. Krjutschkow - letzter KGB- Chef  und die  wahre Rolle von Gorbatschow, Jakowlew u.a. beim Zusammenbruch der UdSSR

Vorbemerkungen

Die Zusammenhänge und Hintergründe des Zusammenbruchs der UdSSR zu erfassen ist auch heute noch, wie bereits auch  im Artikel zu den Hintergründen des Moskauer Augustputsches gesagt,  für die deutsche Geschichte wichtig, weil der enge Verbund der DDR mit der UdSSR als Kernland des europäischen sozialistischen Staatenverbundes die Existenzgrundlage der DDR war. Und im engen Zusammenhang mit dem Niedergang der Staatsmacht UdSSR war die Angliederung der DDR an den Geltungsbereich des BRD- Grundgesetzes erst möglich. Die DDR wurde in vielen
gesellschaftspolitischen Aspekten nicht nur im Ergebnis des historischen Sieges der UdSSR über Hitlerdeutschland gegründet ( Bild oben:Siegesparade über den Faschismus- Heldentat für die Menschheit) und danach nach der "UdSSR-Blaupause" geschaffen. Der Verkauf der DDR durch
die Führung der UdSSR weit vor den Leipziger Demonstrationen 1989 besiegelte auch deren Untergang! 

Im Zentrum dieses Artikels steht die  Autobiografie Wladimir Aleksandrowitsch Krjutschkows, d
es letzten Chefs des KGB der UdSSR und des ideologischen Kopfes des letzten Versuches, die UdSSR vor dem staatlichen  und geopolitischen Zerfall zu bewahren- die in gewisser Weise als Geschichtsstunde zum Verständnis aktueller Betrachtungen dienen kann.. . Für russische Historiker ist dieses Material wegen dessen Authentizität  eine Art "Grundlagenwerk " ,  im deutschsprachigen Raum incl. Internet allerdings kaum bekannt.

Man kann sich fragen, ob die Darstellungen eines Spitzen- Funktionärs des Sowjetstaates als wahrheitsgetreues und daher historisch belastbares Material taugt.
Solchen Personen kann man heute sicher einen gewissen systemeigenen "Tunnelblick" vorwerfen, aber Ehrlichkeit und Charakterfestigkeit sind persönliche Eigenschaften, sind  Ideale, die sehr wenig mit der ideologischen Gesinnung oder Sozialisierung einer Person zu tun haben! Leider wird bei vielen jüngeren Lesern das  Negativ-Image von Spitzen- Funktionären durch die  jahrelange ideologische Progaganda vieler westlichen Medien befördert, der immer wiederkehrenden Infiltration, in den  sozialistischen Sicherheitsdiensten seien a.priori alles Verbrecher gewesen. Aber man darf weder Spitzen- Funktionären noch hunderttausenden einfacher Mitarbeiter den Stempel von Lügnern oder Fälschern aufdrücken. Wer davon ausgeht, hätte genau das gedanklich akzeptiert, was z.B. nach der Vereinigung in Deutschland gegen alle MfS - Mitarbeiter öffentlich politisch unternommen wurde und noch immer wird : Hetze, Verleumdung und Diskriminierung  aller(!) dieser Menschen- als ein bequemes "Feindbild".


Die Moskauer Ereignisse im Oktober 1993 wurden auch auf dieser www-Domäne- mit den Augen eines Augenzeugen- bereits betrachtet.
Dieser Oktober 1993 machte bekanntlich endgültig den Weg frei für eine neoliberale turbokapitalistische Wende in Russland unter Jelzin, Gaidar, Tschubais u.a.... den Weg in eine Entwicklung prowestlicher Prägung nach den Lehren und Empfehlungen der Friedmannschen Chikago-Schule und der Weltbank. Zuvor lagen viele Jahre - nach dem XX. Parteitag der KPdSU (1956)- eines möglichen Politikwechels im Rahmen eines sozialistischen Gesellschaftssystems. Diese Möglichkeiten wurden durch Stillstand, Opportunismus  und Ignoranz der Führung vertan. 
Die Moskauer August-Ereignisse des Jahres 1991 waren der erste Schritt auf diesem Wege
in eine turbokapitalistische Welt in den Farben eines neu erstehenden russischen Nationalismus. Sie waren daher ein historisches Schlüsselereignis von besonderem Gewicht.

Zum Buch  Wladimir Aleksandrowitsch Krjutschkows- "Personalakte"


Das Buch "Personalakte" wurde von ihm während seiner Haft im  Gefängnis "Matrosen- Ruhe" nach dem Zusammenbruch des Moskauer August- "Putsches" 1991  geschrieben und befasst sich neben vielen Fakten zur Geschichte der UdSSR  in den letzten Kapiteln im Kern naturgemäß mit den Ursachen des Zusammenbruchs der UdSSR und den Hauptakteuren. Deren wesentliche Teile kann der interessierte Leser in einer deutschen Übersetzung nachlesen. Eine umfangreiche Gesamtfassung in russischer Sprache ist frei im Internet.ru als ebook. fb2 verfügbar und kann hier im htm(l)-Format gelesen werden : Lichnoe Delo -Vladimir Krjutschkow_ru.

Den deutschsprachigen Leser werden besonders zwei Teile dieser Autobiografie interessieren, die in ehrlicher und authentischer Weise Informationen und Fakten vermitteln:


Teil 1 zum Lebensweg (deutsch:
 Lichnoe Delo -Teil- Lebensweg
) enthält die Erinnerungen aus der Jugendzeit Krjutschkows bis hin zur Phase nach dem spektakulären Referat Chruschtschows auf dem XX Parteitag der KPdSU  zu den Verbrechen der Stalinzeit. Vom Leben in einer schwer arbeitenden Familie in Stalingrad, selbst als junger Arbeiter in einer Maschinenfabrik, dem Leid der Menschen und seiner Familie, über seine Nachkriegszeit bis hin zur Ausbildung in der Diplomaten- Hochschule des Außenministeriums und seinen ersten Eindrücken von Gromyko, dessen Haltung nach dem XX.Ptg.
Teil 5  "Perestroika - Architekten und Vorarbeiter"
( deutsch
Lichnoe Delo-Teil Perestroika_enthält eine Fülle von Fakten aus der  Tätigkeit W. Krjutschkows als Chef  der KGB- Aufklärung und später, nach dem Tode von Andropow als deren Chef. Dort sind- meist im Zusammenhang mit der Analyse des Wirkens der Hauptakteure der Demontage der Sowjetstaates - wichtige Fakten aufgeführt, deren Wahrheitsgehalt  heute - zumindestens bei anerkannten Historikern keinem Zweifel mehr unterliegen. Hier nur eine kurze Auswahl..
Ausführlich wird Jurij Wladimirowitsch Andropow - dessen langjähriger Mitarbeiter und Vertrauter Krjutschkow war- als eine echte Chance für eine Neuausrichtung der Politik der UdSSR bzw. KPdSU dargestellt. "Das frühe Ableben Andropows führte zu einer Reihe von Besetzungen des Postens des Generalsekretärs mit  fragwürdigen kranken Personen, was das Land Jahrzehnte lähmte...Alle lebten in Erwartung von Veränderungen. Es erhärtete sich die allgemeine Meinung
"......eine solche Eigenschaft in einem Staat, wo alles auf eine Person fokussiert ist, die das letzte Entscheidungsrecht hat, wo alles auf ihn zugeschnitten ist- wenn wir vom ersten Mann im Staate sprechen-verspricht nichts Gutes».

Krjutschkow befasst sich im o.g. Buch weiter vorrangig mit Michail Sergejewitsch Gorbatschow;  wir lesen u.a. die bemerkenswerten Sätze zur Kandidatur  des neuen Generalsekretärs unter den Mitgliedern des Politbüro und auch viele Bewertungen zum Inhalt der Perestroika und des mehrjährigen Zerfallsprozesses von Wirtschaft und Gesellschaft:
 
"...sie fürchteten eine Machtübernahme durch einen unberechenbaren Menschen abenteuerlichen Charakters, der fähig wäre, Handlungen mit weitgehenden negativen Folgen für den Staat zu begehen »
«Es gab kein Programm der Perestroika. Die Menschen waren verwirrt mit Vermutungen in Bezug darauf, was diese komplizierte Losung darstellt. Die Versuche, aufzuklären, wohin wir gehen, welche Ziele wir verfolgen, welche konkrete laufenden und perspektivische Aufgaben wir entscheiden, stießen auf die schwerverständliche Weitschweifigkeit Gorbatschows, und manchmal auf eine Wand tiefen Schweigens. Keinen Mangel gab es nur bei en Aufrufen Gorbatschows "auf den Weg der Erneuerung gehen, sich umstellen, sich ändern»


Die wohl wichtigste Aussage des Buches besteht u.E. darin, dass die Mitarbeiter der Auslandsaufklärung Krjutschkows über sichere Kundschafter-Informationen verfügte, dass Jakowlew seit ca. 1960
eng mit amerikanischen Geheimdiensten zusammenarbeitete und  auch während seiner Zeit als Botschafter in Kanada und später in seinen Funktionen direkt in der Spitze der Moskauer Machtpyramide diese "Arbeit" aktiv weiterführte . Diese Informationen unterbreitete er Gorbatschow direkt mit entsprechenden Vorschlägen, aber dieser schützte  Jakowlew . Krjutschkows eigenverantwortliche Untätigkeit  begründet er mit einem Befehl aus den 30er Jahren, wonach der KGB keine Untersuchungen gegen hohe Parteifunktionäre ohne Auftrag des Generalsekretärs führen dürfe. Krjutschkow erinnert sich dazu:

"
Bis heute erinnere ich mich gut an das Gespräch mit Gorbatschow. Ich habe ihm die ... Aufklärungs- Informationen vorgestellt ...und betonte die Notwendigkeit einer sorgfältigen und eiligen Überprüfung. Man musste den Zustand Michails Sergejewitsch sehen! Er war vollkommen verwirrt, konnte sein Gefühle in keiner Weise beherrschen. Als er sich wieder etwas gefangen hatte, hat er gefragt, inwiefern man die erhaltenen Informationen als glaubwürdig bewerten kann..Darauf habe ich informiert, dass die Kanäle und die Weise der Durchführung der Prüfaktionen in diesem Fall sehr wirksam existieren ...
Die Nachrichten, die der KGB  auf inoffiziellem Wege über Jakowlew erhielt, bestätigten sich in außergewöhnlich klarer Weise durch  alle seine Handlungen und Taten – sie passen exakt auf die in unserem Lande geschehenen Ereignisse".
.
  


Gorbatschow veranlasste eine Verschleppung aller weiterer Aktionen des KGB gegenüber Jakowlew , seine "guten Arbeitskontakte" mit Jakowlew behielt er bei.
In umfangreichen Analysen zur Ära Gorbatschow und des Einflusses von Jakowlew stellt Krutschkow viele weitere  Aspekte dar. Gorba_JaltaBesonders zu erwähnen wäre hier auch , dass Gorbatschow bei allen wichtigen Verhandlungen mit US- Repräsentanten ohne sowjetische Delegation "solo" agierte, keine Protokoll-Niederschriften anfertigen lies  und die Resultate dann im Politbüro "interpretierte". So wurden auch die Verhandlungsergebnisse  des Treffens mit Busch 1989 in Malta (Bild :Geheimtreffen  Jakowlew, Gorbatschow  und J.Busch ), wonach Gorbatschow

"...zugestimmt habe, die politische Ordnung in der UdSSR in grundlegender Weise zu ändern, die Beziehungen der UdSSR mit den westlichen Ländern zu revidieren, der Eingliederung der DDR in den Bestand der BRD nicht entgegenzuwirken und den Austritt der baltischer Länder aus dem UdSSR-Bündnis nicht zu behindern"
,

also
 u. a. Absprachen zum „Verkauf“ der DDR erfolgten, von  Gorbatschow
gegenüber Krjutschkow abgestritten, als dieser ihm diese Geheiminformationen von KGB- Quellen präsentierte.  Nach der Reaktion Gorbatschows zu urteilen  waren diese leider  richtig und  bestätigten sich dann später vollinhaltlich.
Welches Paradoxon:
Als Hoffnungsträger wurde Gorbatschow Ende der 80er Jahre nicht nur in der BRD , sondern auch und der DDR (!) bejubelt, während er in der Sowjetunion von vielen Menschen  mit großer Verachtung als bester Deutscher“ , als Verräter betrachtet wurde.
Es ist heute klarer denn je, mit welchem Ziel Gorbatschow im Westen hofiert wurde . Es s
tellt sich auch  die Frage, wie diese Meinungsbildung in der DDR gesteuert wurde.
Einen großen Einfluss darauf hatte sicher die medienorientierte "Pro- Gorbatschow -Meinungsbildung" unter der Regierung Kohl. Kohl und sein Kanzleramt wussten mit Sicherheit von den Ergebnissen des o.g. Geheimtreffens in Malta.


Vieles läßt vermuten, dass  eine "Arbeitsteilung" zwischen dem Generalsekretär und dem Sekretär für Ideologie und Propaganda (Jakowlew) existierte - Gorbatschow "führte"  die "konservativen" Parteikader mit den Thesen einer - wie wir später von ihm selbst hören mussten - schrittweisen sozial-demokratischen Erneuerung der Gesellschaft.  Jakowlew leitete die schrittweise Diversionsarbeit gegen den Staat und die Partei unter der Überschrift von "Reformen" als « Teil des westlichen Planes der Unterstützung der Perestroika in der UdSSR» und dirigierte die Reformkräfte. Sein wahres Gesicht war wohl immer hinter Masken verborgen, bis er 2001 selbst eine davon fallen lies.
Die Ausführungen von Krjutschkow zur Person Jakowlews zeigen in erschreckender Weise, welche Waffe der CIA gegen die UdSSR hatte -
einen Trojaner als rechte Hand von Gorbatschow.
Die Person A. Jakowlews ist zweifellos- auch nach Erkenntnissen aus jüngster Zeit - die Schlüsselfigur der Unterminierung und der Demontage der UdSSR. Die nachfolgenden persönlichen Worte Jakowlews ( siehe WIKIPEDIA.ru ) waren Krutschkow bis zur letzten Überarbeitung seines Buches (nach seiner Amnestierung) nicht bekannt. Aber sie belegen alle Einschätzungen Krjutschkows in außerordenlich klarer Weise ( siehe  Anmerkung unten -ru) :


"Nach dem XX. Parteitag haben wir oft im allerkleinsten Kreise von Gleichgesinnten die Probleme der Demokratisierung des Landes und der Gesellschaft erörtert. Wir wählten eine einfache Methode der Propaganda, eine Art Vorschlaghammer, die „Ideen“ von Lenin in seiner letzten Phase.  <…> Eine Gruppe von wahrhaftigen, und nicht von scheinbaren Reformatoren erarbeitete folgenden Plan, natürlich nur mündlich : die Autorität Lenins benutzen und Schläge gegen Stalin führen, gegen den Stalinismus. Danach, wenn das erfolgreich war, mit Plechanow und der Sozialdemokratie Schläge gegen Lenin, mit Liberalismus und einem « ethischen Sozialismus» und gegen die Oktober-Revolution überhaupt, deren Diskriminierung. 

<…>Das sowjetische totalitäre Regime konnte man nur mittels Glasnost (Öffentlichkeit) und der totalitären Disziplin der Partei zerstören, wobei man sich immer mit seinen Interessen zur Vervollkommnung des Sozialismus maskieren musste.  <…> Rückblickend kann ich mit Stolz sagen, dass diese gerissene, aber äußerst einfache Taktik, die Mechanismen des Totalitarismus gegen das System des Totalitarismus einzusetzen, funktioniert hat.

 

Wenige Worte noch zur Rolle Schewardnadses. Dieser wurde bekanntlich in der Ära "Gorbatschow/ Jakowlew" gegen den bisherigen Chefdiplomaten, Außenminister  Gromyko , einem Patrioten und standhaftem Verfechter des sozialistischen Weges des Landes ausgetauscht, denn mit Gromyko war Gorbatschows "Außen-Politik" nicht zu machen. Schwewardnadse war da ein besserer Gehilfe. Und am besten sprechen wohl einige Zitat des ehem. Präsidenten Georgiens Gamsachurdia (Oktober 1989) zur  Rolle Schewardnadses. Gamsachurdia:

«Zur Zeit herrscht in Georgien die Renaissance der humanistischen und patriotischen Ideale des MenschewismuSchewardnadse mit NATO Sekretärs, indem man sich auf den radikalsten Theoretiker und Praktiker der Perestroika  A.N.Jakowlews stützt ». Das Hauptziel der Perestroika  in Georgien sei die Erringung der politischen Unabhängigkeit und die Errichtung einer nicht sozialistischen sozialen-politischen Ordnung. Dieser Prozess sollte in zwei Etappen erfolgen: erstens - Erringung  der Wirtschaftssouveränität, und danach – der politischen. Zu den Plänen der Erringung der Wirtschaftssouveränität: das sei « Teil des westlichen Planes der Unterstützung der Perestroika  in der UdSSR». Über die zweite Etappe : jene Konsultationen, die A.N.Jakowlew seinen Gewährsleuten  aus dem ZK KP Georgiens gab, waren in erster Linie auf die Umwandlung der Nationaldemokratischen Partei Georgiens in der Partei mit sozialdemokratischer Orientierung und ihre Umwandlung in die politische Hauptkraft orientiert. Und weiter:
«Am Beispiel Georgiens und Baltischen Länder habe er
sich davon überzeugt, wie die Anhänger des radikalen Flügels der Perestroika im Politbüro- Jakowlew und Schewardnadse- zielgerichtet arbeiten. Wenn Jakowlew, zum Beispiel,im ZK KP Georgiens seine Vertrauenspersonen direkt kontaktiert, so gibt Schewardnadse jenen Mitgliedern der Führung der georgischen Partei Anweisungen, die konservativ oder pro Gorbatschow orientiert sind, und niemals würde er Radikale kontaktieren oder mit ihnen zusammenarbeiten. So führen sowohl Schewardnadses, als auch Jakowlew, eine gemeinsame politische Linie durch und wirken auf die Mobilisierung von Menschen, die stark unterschiedliche Ansichten haben.

(Bild : Schewardnadse ist sich mit dem US- Natosekretär offenbar einig!)

Auf Basis von Krjutschkows Buch und weiterer der "verlinkten"  Artikeln  wollen wir versuchen , diese I
nformationen zu den historischen Ereignissen zweifelsfrei
zusammenzufassen: 
  • Für die übergroße Mehrheit der Menschen aller Schichten und Funktionen der UdSSR war klar, dass nach Tschernenkos Ableben nur eine neue Führung des Landes eine kurzfristige Änderung und Stabilisierung versprach. Allerdings hatte sich eine derartige Alternativ- Persönlichkeit auf KPdSU- Kongressen oder sonst nicht herauskristallisiert. Es war auch kein wirkliches Alternativ- Konzept in der Diskussion- alle möglichen Wunschprogramme (100 Tage.. usw.) waren reines Wunschdenken ohne Hintergrund  . Chruschtschows  Geheimrede auf dem XX. Ptg. hatte die Gesellschaft aufgewühlt, aber nicht neu "programmiert".  Es war auch nicht das Problem einer einzelnen Führunsgperson, sondern eines klaren systematischen Konzeptes einer sozialistischen Erneuerung, eines breiten demokratischen Wandels, welches die alten Herren im Politbüro nicht leisten konnten.

  • Die Politik der Perestroika, seit 1985 inhaltlich wesentlich durch die Infiltration sowjetfeindlicher Kräfte ("Reformer") mitgelenkt, hatte das Land innerhalb von Jahren systematisch an den Rand eines Zusammenbruchs geführt. Die Lage zum Frühjahr 1991 war katastrophal, Staatsstrukturen und Wirtschaft standen kurz vor dem Kollaps. Offenbar war das ein "gewolltes" Szenario, dessen eigentlicher Initiator in der Öffentlichkeit damals unklar blieb und wogegen die Regierung untätig blieb. Diese Situation ist mit Sicherheit hauptsächlich dem Wirken einer einflussreichen großen Gruppe von Gegnern des Sozialismus in der UdSSR und dem konzertierten Wirken der CIA zuzuordnen. Gorbatschow und das Politbüro hatten irreparabel versagt. Um das Land zu retten, mußte Gorbatschow und die gesamte Führungsriege abtreten oder entmachtet werden.

  • Das GKTSCHP musste Gorbatschow in der Notsituation August 1990 (drohende Liquidierung  der UddSR) zwingend  entmachten, wenn es die Aufspaltung des Land stoppen wollte und um letztlich eine neue Führung zu installieren. Die personelle Besetzung der "Sonderkommission" mit Exponenten der maroden Führung war für die übergroße Mehrheit der Bürger ( Baker sagte "Straße" )  allerdings ein eindeutiges Signal " zurück zu den Zeiten Breshnews und Tschernenkows". Wer auch immer diese Personen "benannt" hat, es war (gem. General  Lebedew) ein Stück einer genial geplanten  und glänzend verwirklichten Provokation, wo die Rollen  auf Kluge und Dummköpfe verteilt waren. Es musste  Krjutschkow klar sein, dass seine "Gruppe" die "Alten" , die "Verhassten", also die Dummköpfe waren und diese Aktion keine Zukunft haben konnte! Um das Vaterland, den Staat zu retten, kann man aber durchaus in einer solchen Rolle patriotisch und pflichtbewusst agieren!

  • W.A.Krjutschkow war Patriot! Seine Pflicht-Treue zur " Heimat Russland " stand über den ideologischen Maximen des verzerrten Sozialismus- Konzeptes der 1980-er Jahre . Die Verhaltens - Grundsätze eines Offiziers und die Disziplin im Staatsdienst bildeten für ihn jedoch nicht übertretbare Schranken, die letztlich den Kern seines Auftrages - die Sicherheit der UdSSR zu schützen - blockierten.  Das  Image eines treuen Staatsdieners wurde ihm auch bis zum Lebensende und darüber hinaus bewahrt .

Die Teile des Buches - Teil 1 zum Lebensweg (deutsch:  Lichnoe Delo -Teil- Lebensweg) und Teil 5  "Perestroika - Architekten und Vorarbeiter" ( deutsch Lichnoe Delo-Teil Perestroika ) werden dem Leser noch viele weitere Fakten und Nuancen der Situation jener Zeit vermitteln.

Anmerkung : Original- Zitat Jakowlews :  Wikipedia :

 "   Давным-давно, более 40 лет назад, я понял, что марксизм-ленинизм — это не наука, а публицистика — людоедская и самоедская. Поскольку я жил и работал в высших «орбитах» режима, в том числе и на самой высшей — в Политбюро ЦК КПСС при Горбачёве, — я хорошо представлял, что все эти теории и планы — бред, а главное, на чём держался режим, — это номенклатурный аппарат, кадры, люди, деятели. Деятели были разные: толковые, глупые, просто дураки. Но все были циники. Все до одного, и я — в том числе. Прилюдно молились лжекумирам, ритуал был святостью, истинные убеждения — держали при себе.

После XX съезда в сверхузком кругу своих ближайших друзей и единомышленников мы часто обсуждали проблемы демократизации страны и общества. Избрали простой, как кувалда, метод пропаганды «идей» позднего Ленина. <…> Группа истинных, а не мнимых реформаторов разработали (разумеется, устно) следующий план: авторитетом Ленина ударить по Сталину, по сталинизму. А затем, в случае успеха, Плехановым и социал-демократией бить по Ленину, либерализмом и «нравственным социализмом» — по революционаризму вообще. <…>

Советский тоталитарный режим можно было разрушить только через гласность и тоталитарную дисциплину партии, прикрываясь при этом интересами совершенствования социализма. <…> Оглядываясь назад, могу с гордостью сказать, что хитроумная, но весьма простая тактика — механизмы тоталитаризма против системы тоталитаризма — сработала..."